Samstag, 10. Januar 2009

Schuhwerfen, Volkssport Nummer Eins?


Der Journalist aus dem Irak, der bei der Abschiedsrede von Bush und zu seiner Rechtfertigung des völkerrechtswidrigen Krieges in Bagdad seine Schuhe geworfen hat, hat wohl Geschichte gemacht.
Wir kennen bis heute fast kaum was über seine Gründe, was nicht für eine globale Informationspolitik spricht. Ein Journalist lebt eben auch 2008/2009 gefährlich. Man weiß nur, er ist verhaftet worden. Doch sein symbolischer Akt des Schuhwerfens, geht nach und nach um die Welt. Mit dem Werfen von Schuhen bringt man im Morgenland seine Verachtung gegen jemand zum Ausdruck, und Bush wird ja nun global gesehen wie kein anderer US-Präsident verachtet.
Und bei den Demonstrationen weltweit gegen den Einmarsch israelischer Truppen in den Gaza-Streifen, einem der dicht besiedelten Gebiet auf dieser Welt, wurde Schuhwerfen vieler Orts praktiziert, ein Symbol der Verachtung gegenüber einem Staat, der wohl über Leichen geht, wie kein zweiter in dieser Zeit.
Nun ist die Hamas kein Schuhwarenladen, die Menschen im Gaza-Streifen erwarten eh nichts mehr von der Völkergemeinschaft, der Hamas und die Proteste gegen den Einmarsch der Israelis hält sich weltweit in Grenzen.
Doch man sieht immer öfters das Symbol des „geworfenen Schuhs“ anstatt das von brennenden israelischen Fahnen oder gar Straßenkämpfen wie am Wochenende in Paris. Die Demokratie geht auch trotz des Blutbads im Gaza sehr Verantwortungsvoll mit dem Recht auf Demonstration um, was gut für die Sache ist. Denn mehr und mehr finden die Israelis weltweit eine Ablehnung ihrer Politik der „starken Hand“ vor, den was sie seit Weihnachten 2008 praktizieren ist allenfalls eine „Politik der blutigen Hand“. Die Hamas hat jetzt schon gewonnen, denn weltweit laufen ihrer mehr und mehr radikale Moslems zu, die Anschläge in den nächsten Monaten werden uns das grausam vor Augen führen.
Leider sind nicht alle bereit die Geduld des Schuhwerfens zu lernen und zu praktizieren, umso mehr sollten wir als Demokraten jedoch uns damit auseinandersetzen. Ich denke, bei Demonstrationen wird auch bald bei uns Deutschland das Werfen von Schuhen als Ausdruck des Protests immer beliebter werden, und es soll auch Spaß machen, sagen viele „Schuhwerfer“ aus aller Welt. Und das ist gut so. Denn wer von uns erkennt noch den Sinn an der Teilnahme an einer Demonstration? Immer die gleichen Rituale und zu „Straßenkämpfen“ sind wir doch eh zu klug und oft zu alt. Also braucht unser Protest ein neues Symbol, und da halte ich Schuhwerfen für ein ideales Ausdruckmittels des persönlichen Anliegens der Betroffenheit.
In Gedanken sehe ich vor dem Bundeskanzleramt tausende von Schuhe fliegen, wenn es darum geht, wer war „ IM Erika?“ Oder gegen Hartz IV, gegen die Datenschnüffler und Kriegshandlungen in aller Welt, an jedem Ort des Protest beleiben ein Berg Schuhe zurück, ein Symbol der Demokratie, oder wie sehen Sie oder Ihr das?
Ich jedenfalls glaube, der irakische Journalist hat den Protest gegen die Mächtigen dieser Welt um ein Symbol erweitert. Wir werden Ende 2009 ja sehen, inwieweit Schuhwerfen zum Volkssport Nummer Eins im globalen Dorf geworden ist.
Und wer weiß, vielleicht feiern wir das Jahresende 2009 unter der Fahne des Staates Palästina und als Nachbarflagge weht die von Israel und wir sind einen Schuhbreit dem Frieden weltweit näher gekommen.

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