Samstag, 6. Dezember 2008

Der Tod bestimmt nun die Finanzkrise!


Wer gemeint hat, die Krise sei nun vorbei, der ist mal wieder auf die politische Schaumschlägerei reingefallen.
Während man im Bundestag das Skelett „Konjunkturprogramm“(a) von Glos und Steinbrück verabschiedet hat, von dem alle wissen, das bringt nichts außer Dampf gleich einem Regentropfen auf heißen Asphalt, schlägt die Bundesbank schon Alarm. Für 2009 geht man jetzt bei den Beamtenbänkern(b) davon aus, dass der Wirtschaftsabschwung schlimmer wird als der von 1993 und die Rezession tiefer denn je wird.
Im Klartext, wir werden 2009/2010 erstmalig ein negatives Wachstum haben. Noch versucht man mit Jongliertricks eine Zahl über der Null hinzubekommen, also etwa ein Wachstum von 0,8 zu prognostizieren. Die Realität wird auch diese Erbse an Hoffnung in Luft auslösen. Deutschland hat zum ersten Mal in seiner Geschichte nach 1948 ein negatives Wachstum, der Reichtum schrumpft radikal und langfristig.
Schon beginnen sich unsere Nachbarn in der EG von Deutschland abzurücken. Zu lange hat man in London oder Paris auf Berlin gewartet, deshalb treffen sich nächste Woche am Montag in London die Staatschef von England, Frankreich und mit dem EU-Kommissionspräsident Barroso zur Beratung über die sich immer verheerender auswirkende Krise.(c) Merkel wurde erst gar nicht gefragt, denn außer heiße Luft und die Ankündigung einer Steuerreform für 2010 hat sie eh nichts in der Hand. Deutschland hat halt einfach eine unfähige Regierungschefin, so langsam merken das auch die Anderen. Wohl einer der vielen peinlichen Höhepunkte in ihrem Job. Denn selbst bei den Bundesländerchefs ihrer Partei stößt Frau Merkel mehr und mehr auf Ablehnung und keiner von denen will mehr so richtig.(d) Nach außen hin wird jedenfalls „alles in Ordnung gespielt“, also nichts neues.
Man sollte nun erwarten der Koalitionspartner der Merkelpartei nimmt das Ruder in die Hand, doch weit gefehlt, dort leckt man Wunden aus den parteiinternen Kämpfen um Hessen, Clement und die KfW.
Auf jeden Fall setzt sich nun das fort, was mit dem Auftritt von Barak Obama im Sommer in Berlin begonnen hat, eine deutsche Regierung die sich mehr und mehr international lächerlich macht, nicht mehr ernst genommen wird und nun im Abseits steht.
Dazu passt dann auch eine Meldung um den tiefen, tiefen Graben in dieser Gesellschaft seit 1983/1984 zu verstehen und der gleichzeitig eine aktuellen Bezug zur Krise hat. In Hof hat eine Frau zum zweiten Mal ihr Kind in einer Sparkassefiliale(e) ausgesetzt oder aussetzen lassen. In Plauen hat man vor sieben Jahren das erste Kind gefunden, also den Bruder des jetzigen
gefundenen Mädchens. Zeichen einer Gesellschaft, die mehr und mehr in sich zusammen fällt.
Und die Krise kostet immer mehr Opfer, in der Schweiz kommt es zu einer Reihe von seltsamen Selbstmorden unter Bänkern. Lapidar meldet heute der Spiegel den Selbstmord des Chefs der angesehenen Schweizer Privatbank Julius Bär. Im Originaltext liest sich das so: „MYSTERIÖSER TOD. Julius-Bär-Chef stirbt überraschend. Alex Widmer, Chef der Schweizer Privatbank Julius Bär, ist tot.“(f) Der Mann war erst 52 Jahre alt und reich, da stirbt man doch nicht so einfach, doch die Wahrheit war noch nie die Sache der Bankenwelt, mehr schon ihre Nähe zur „Halbwelt“ wie es sich beim Fall „Sodenkamp“(g) in Berlin offenbart. Der Immobilienmarkt scheint mehr ein Segment der „Unterwelt“ zu sein, als Teil einer Volkswirtschaft.
Und die Opfer durch eigene Hand im globalen Dorf finden sich überall und werfen ein Schlaglicht auf das, was eigentlich durch die Heuschrecken, Bänker und Immobilienhaie angerichtet worden ist. In den USA hat vor wenigen Wochen „sich eine 90-Jährige im US-Bundestaat Ohio erschossen. Sie war zur Räumung des Hauses aufgefordert worden, in dem sie seit 38 Jahren gelebt hatte.“(h)
Diese Krise ist nicht nur eine Finanzkrise, sie ist eine Krise der Parteiendemokratie, Werte und Moral in einer von Gier nach Macht und Reichtum(i) bestimmten Gesellschaftsordnung, denn wenige im globalen Dorf, Stadtteil Deutschland werden reichen und reicher, doch die Politik – Verteilung von unten nach oben - sieht da keinen Zusammenhang mit ihrem Handeln, komisch, oder?

Zur Erinnerung: Vor 60 Jahren wurden Paris die globalen Menschenrechte in einer Charta verabschiedet. Es gilt danach das Grundrecht, nachdem »(a)lle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.« Heute sind wir wohl mehr den je davon entfernt, auch so eine Offenbarung der derzeitigen Finanzkrise.
http://menschenrechte-voelkerrecht.suite101.de/article.cfm/60_jahre_allgemeine_erklaerung_der_menschenrechte


Quellen
(a) http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/finanzkrise/7123718-Steinbrueck-Keine-Konsumschecks-vor-Weihnachten,f=linkL2_1.html
http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/finanzkrise/7100230-Bundesrat-gibt-gruenes-Licht-fuer-Konjunkturpaket,f=linkL4_1.html
(b) http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/finanzkrise/7122862.html
(c) http://www.sueddeutsche.de/politik/694/450416/text/
(d) http://magazine.web.de/de/themen/finanzen/finanzkrise/7100230-Bundesrat-gibt-gruenes-Licht-fuer-Konjunkturpaket,f=linkL4_1.html
(e) http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/panorama/7123898-Unbekannte-setzt-zum-zweiten-Mal-ein-Baby-in-Sparkasse-aus,cc=000005507900071238981dxM5B.html
(f) http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,594716,00.html
http://www.news.ch/Selbstmord+Finanzkrise+fordert+ein+erstes+Opfer/320872/detail.htm
http://www.7stern.info/X_Botschaftenseiten/2008_Februar/20080210_Die%20internationale_Bankenkrise.htm
(g) http://www.onlinezeitung24.de/article/847
(h) http://portal.gmx.net/de/themen/finanzen/finanzkrise/6803984.html
(i) http://www.finanz-geld.de/aktuelles/500000-millionaere-in-deutschland-394/

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