Samstag, 20. Dezember 2008

Die Auslese beginnt


Wie jedes Jahr werden auch dieses Jahr an den Schulen die Weichen in die Zukunft für ganze Jahrgänge gestellt. Förderung und eine weiterführende Schule wie die Gesamtschule oder das Gymnasium etwa gibt es nur mit den üblichen Beurteilungen, dass dies nicht alle werden können, dafür sorgt unser Schulsystem.
Eine Mischung aus Wollen und Können, aber auch aus Mobbing und Schikane. So steht auf dem Blogbeitrag beim Mobbing-Gegner hierzu Aufsatz mit Quellenangaben, den alle Eltern, Lehrer und auch unsere so beliebten Bildungspolitiker mal lesen sollten, bevor sie wieder ihre bekannten Selbstbeweihräucherungen durchführen.
Das was wir Erwachsenen als Stress bezeichnen, erleben die Kinder in diesem Land schon in den ersten Schuljahren, besonders dann in der 4 Klasse, weil dort dann zwischen den Opfern, das heißt denen, die in der Hauptschule abgeparkt werden und ihr Beruf- oder Hartz-IV-Leben somit klar ist, und eben jene, die sich über das Gymnasium oder die Gesamtschule für das obere Drittel der Gesellschaft qualifizieren dürfen.
Und wenn eine Lehrerin für diese entscheidende Lebensphase der ihr anvertrauten Kinder ihren Bildungsauftrag ernst nimmt, einen sehr guten und erfolgreichen Unterricht anbietet, dann werden ihr sehr schnell die Gesetze dieser Bildungsgesellschaft klar gemacht. Hier gibt es nur das, was bestimmte gesellschaftliche Kräfte in diesem Lande wollen und das ist eben eine bestimmte Auswahlpolitik und die erfolgt nach den Gesetzen, die keiner kennt, aber als Lehrerin oder Lehrer diese einhalten muss.
Wenn sie dies nicht tut, wird sie einfach zwangsversetzt, ein Mittel, das bei Beamten geht und sehr beliebt ist, bei den Vorgesetzen und Tätern.
Und in Fürstenfeldbruck hat das die Schulleitung und das Schulsamt gegenüber der so erfolgreichen Lehrerin Sabine Czerny gleich mal angewandt und eben nicht etwa die erfolgreiche Unterrichtsmethode aufgenommen und landesweit umgesetzt.
Was? Ein Modellunterricht einer einfachen Schullehrerin, die Tag täglich in der Praxis das erlebt, was sie unterricht und anwendet, nein, dazu hat die doch keine Befugnis, dazu muss man Jahre lang in sinnlosen Bildungsseminaren für angehende Politiker sitzen und immer dann die Hand heben, wenn das der Vorsitzende will.
Im Klartext hieß das bei der Lehrerin aus Fürstenfeldbruck, deren Schüler um 1,6 besser waren als die der Parallelklasse, „(a)ls sie sich im Interesse ihrer Schüler weigerte, schlechteren Unterricht zu machen, wurde sie wegen „Störung des Schulfriedens“ zwangsversetzt“.* So einfach ist Mobbing im Schulwesen, geht ja auch nur um die so viel beschworene Zukunft unserer Kinder und um gute Pädagogen, und die stören eben den Schulfrieden.
Und in Köln etwa geht man gleich ganz massiv zur Sache, da nimmt sogar der Oberbürgermeister die Auslese selber in die Hand und schickt seine Sprachrohre vor ort, damit diese ein Schulmodell verteidigen, dass viele schon längst abschaffen wollen, dass der Hauptschule, denn dieses ist ein Weg in die Sackgasse.
Die Ursachen für den maroden und überholten Weg der Hauptschule ist oft sehr einfach und liegt in der Unfähigkeit der Politiker ein Schulangebot zu unterbreiten, dass sich an der Nachfrage orientiert. Ist wie bei der Finanzkrise oder dem Lehrstellenmarkt, was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Nach „Aussage des Vertreters der Stadt Köln (seien) die Gesamtschulen zu 40% überbucht. Diese 40% Kinder gingen dann halt auf die Hauptschule“.* So einfach ist das, so was nennt man Investitionen in unsere Zukunft und Jugend. Vogel friss oder stirb nennt das der Volksmund, doch eigentlich haben wir ja ein Grundgesetz und da steht im Artikel 1, die Würde des Menschen ist unantastbar, das gilt eben nicht für Hauptschüler und ihren späteren Lebensweg, denn wir sind ja im Land des Exportweltmeisters und da wird mit allen Mitteln gearbeitet, auch mit Lehrermobbing wenn es ein muss, quasi als Vorbildfunktion und damit alle wissen, was sie in der Arbeits- und Behördenwelt erwartet.
Daher singen wir dann zu Weihnachten den alten klassischen Song der Christenwelt:
>>Ihr Kinderlein kommet, oh kommet doch all,
wenn es geht um Mobbing und eine Zukunft ohne Aussicht
und eine Leben im Prekariat für immer und ewig
unsere Schulen garantieren dies allen,
so wie den Weihnachtsbaum in den Agenturen für Arbeit und Aussichtslosigkeit.<<

* http://blog.mobbing-gegner.de/index.php?/archives/597-Die-Kindersortierer.html#extended

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