Donnerstag, 25. Dezember 2008

Ein Unfähiger im Schafspelz


Was uns hier zu Weihnachten so geboten wird von Herrn Köhler ist die komplette Unfähigkeit eines Mannes, der seinen Teil der Mitschuld an der Finanz- und Bankenkrise und einem elitären Staatsapparat leugnen möchte. Dazu schlüpft er dann auch noch in das Gewand des Unschuldsymbols, das er sich aus dem Bereich der Volksweisheiten entlehnt hat, nämlich die des Wolfes im Schafspelz.
So greift Herr Köhler die Bankmanager wegen ihren hohen Bezügen an, verschweigt jedoch die Einkommen seiner Politikergilde, die anstatt zu regieren diverse Nebenjobs hat, zu denen sie auch noch unfähig sind. Beispiele dafür fallen wie reife Äpfel vom Baum der Bankenkrise. Warum nennt Herr Köhler nicht die Aufsichtratsjobs seiner Parteikollegen Glos und Koch. Beide haben bei der KfW-Krise* glatt versagt, die schon mit dem Absturz der IKB begann. Kein Wort zu den Unfähigkeiten seiner Parteikollegen aus der CSU wenn es um die LB Bayern geht, die in der Zwischenzeit schon über 30 Milliarden schluckt, mehr als Merkel und Steinbrück den 80 Millionen Bürgern in einem zweiten, schon längst überfälligen Konjunkturprogramm zugestehen wollen. Dieses Mac Merkelgeizkonjunkturprogramm soll wohl 25 Milliarden beinhalten.
Da lachen die Klumpentheoretiker** aus Berlin und ebenfalls Parteifreunde vom Bundespräsidenten nur leicht und müde, die haben gleich mal 70 Milliarden verbrannt. Weshalb sagt unser Herr Köhler** und Volkswirtschaftsexperte eigentlich dazu nichts? Und warum gibt es in Bayern keine Neuwahlen, da ja nun seit Anfang Oktober 2008 im Stundentakt neue Horrorinformationen aus der Hypo Real und LB Bayern kamen und auch noch kommen können im Jahr 2009?
Doch nicht genug, so lässt sich Herr Köhler feiern, dass er in Frankfurter den Bankmanagern den „Grundsatz ordentlicher Buchführung“ in Erinnerung rief. Nur warum sagt er nicht, dass dieser Grundsatz seit Jahrzehnten in kein Gesetz geschrieben worden ist und man so jeden, der dagegen verstößt zur Rechenschaft ziehen kann? Er war doch in den 80er Jahren im Bundesfinanzministerium tätig und der Liebling von Stoltenberg und Kohl. Nein, Schafspelzträger wie Herr Köhler werden dann immer mutig, wenn man von den Parteifreunden ablenken muss und sein Schäfchen selber im Trockenen hat. Beamte werden bekanntlich nie arbeitslos oder gar Hatz IV Empfänger.
Wo ist in seiner Rede ein Wort zum Mord an dem Immobilienhändler und Baulöwen Sodenkamp?*** Bis heute wird uns nichts über den Ermittlungsstand mitgeteilt. Wir wissen nur aus der indirekten Formulierung einen weiteren Tatbestand, dass man nämlich in Deutschland in den Finanzkreisen und im Bereich Justiz sehr wohl weiß, die Russenmafia wäscht Geld in Deutschland über Immobilien. Das muss so selbstverständlich sein, als ob man von Berlin nach Frankfurt einen Weihnachtsstollen schickt. Komisch, doch schon einen Stollen zu verschicken kann ein Problem**** bei uns sein oder werden, warum sagt auch Herr Köhler nichts zu den vielen Datenschutzskandalen? Er schweigt auch zu der Telekomspitzelaffaire um Sommer und Bsirske genauso wie zu den vielen Mobbingfällen in Deutschland, auch wenn sie tödlichen ausgehen.*****
Gut, nun sehen wir ja, dass Herr Köhler schon Probleme hat, eine fünf Minutenrede frei zu halten, auch wenn er nur Phrasen und Sprechblasenweisheiten verkünden darf, will oder muss. Schon komisch, oder? Wäre er mal im Sommer 2008 zur Rede von Barak Obama gekommen, dann hätte er mit hunderttausenden von Bürgern im Tiergarten erleben können, zu was Politiker eigentlich fähig sein müssen und kann. Und er würde verstehen, dass er oder seine Parteifreundin Frau Merkel schon das Fernsehen brauchen, damit überhaupt jemand von ihren Reden Notiz nimmt. Würden sie im Freien im Tiergarten ihre Rede halten müssen wie Obama, dann könnte man die Zuhörer an einer Hand abzählen.
Nein Danke Herr Köhler, sind kein guter Bundespräsident, Politiker oder Volkswirtschaftler, und schon gar keine Vertrauensperson für uns Bürger. Ein Theodor Heuß, ein Gustav Heinemann oder Walter Schelle, sogar ein Parteifreund von ihnen, Werner Herzog, das waren Präsidenten, die auch den Mut hatten Bürgerinteressen gegen den Mainstream an- und auszusprechen. Sie, sie sind nur ein Beamter, der irgendwann mal viel Pension beansprucht, aber kein Licht in einer Zeit der größten Krise für Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.

* http://www.onlinezeitung24.de/article/773
** http://www.onlinezeitung24.de/article/758
*** http://www.onlinezeitung24.de/article/847
**** http://www.onlinezeitung24.de/article/1062 & http://www.onlinezeitung24.de/article/1053
***** http://www.onlinezeitung24.de/article/1022 & http://www.onlinezeitung24.de/article/1050

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