Samstag, 24. Mai 2008

Armut und Schwarzarbeit

In einem neuen Artikel der „Wirtschaftswoche“, Ausgabe Nr. 21, wird parallel zum Armutsreport schon wieder die Stimmung gegen die Ausgegrenzten angeheizt, zwar geschickt aber eben doch nach dem Motto: Uns geht es doch gut.
Inhaltlich mussten sowohl das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) feststellen, dass seit drei Jahren die sogenannte Schwarzarbeit zunimmt, also jener Anteil, mit der fast alle Hartz IV Empfänger – Herr Hartz hat wohl den erneuten Boom ausgelöst und kann auch darauf stolz sein – und Niedriglohnbezieher ihr Einkommen auf ein Existenzminimum aufstocken.
Das musste auch die WiWo (Wirtschaftswoche) zur Kenntnis nehmen, gerade im Friseurhandwerk ist der Anteil vom 2 Lohn (Schwarzarbeit) extrem hoch, da sich wohl 40 % der Bundesbürger die Haare durch die Bluenightjobber (Schwarzarbeiter) schneiden lassen. Wer die Löhne im Friseurhandwerk kennt, weiß warum. Alle Arbeitnehmer müssen sich fast einen Hartz IV Zuschlag zum Lohn holen, daher bitte immer an das Trinkgeld für den Haareschneider nicht vergessen.
Und so muss dann festgestellt werden, dass durch die soziale Ausgrenzung auf dem 1. Arbeitsmarkt der Schwarzmarkt wie nach dem Kriege zum größten Freihandelsmarkt entstanden ist. Etwa 349 Milliarden werden so in diesem Bereich umgesetzt, der Staat geht leer aus, doch er hat ja auch die Misere durch das Hartz IV Programm von Gazpromschröder, Afghanenfischer, Nuttenhartz und FDJ-Angie-Uckermark zu verantworten.
Die Bürger reagieren nur kreativ und leistungsbewusst auf diese neue Herausforderung in ihrem Alltag und zeigen, zu was sie fähig sind. Daher ist der Bluenightjob nur ein Merkmal für das Versagen der Politik, dies muss auch die WiWo zugeben, zu mindestens wenn es um die Wirksamkeit der 7000 Mitarbeiter in der FKS* geht. FKS ist die „Finanzkontrolle Schwarzarbeit*“ und ist beim Zoll angesiedelt. Man kann getrost von einem weiteren Wellness- und Freizeitbereich für Beamte sprechen, die James Bond auf Baustellen und in Gaststätten spielen, aber nicht mal die Ausgaben für ihre Wellnessbehörde pro Jahr erwirtschaften.
Clevere Unternehmensverbände haben sich schon längst an private Aufklärer gewandt, um die Schwarzarbeit durch meist ausländische Subunternehmer aufzudecken. Dies zeigt wohl die ganze Bannbreite einer unfähigen Regierung und witziger Weise hat man den Bereich Schwarzarbeit durch Beamte ganz ausgeklammert, da hat die WiWo wohl selbst kalte Füße bekommen. Denn bekanntlich arbeiten fast 30 % der bezahlten Staatsdiener selber schwarz. Wie viele von der FKS lassen sich wohl privat das Auto reparieren, die Haare schneiden oder ihre Eigentumswohnung renovieren? Und die WiWo unterstellt immer, es gehe den Schwarzarbeitern immer um die Steuer, was Quatsch ist, sondern damit soll wohl der hohe Anteil der Steuerbetrüger und die Schmiergeldmafia in den Manageretagen entlastet werden. Herr Zumwinkel wird sich über das Mitleid freuen und die Journalismus in Deutschland heißt auch immer: Was muss ich schreiben, dass mein Herausgeber mich behält?

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