Freitag, 4. Juli 2008

Aufpassen: Der nächste Schritt?!

"Workfare" soll Hartz IV ersetzen!
Die Bundesregierung plant offenbar, Hartz IV durch Workfare zu ersetzen.
Workfare heißt soviel wie: Sozialleistungen gegen Arbeit, d.h. nur wer arbeitet soll auch Sozialleistungen erhalten.
Workfare ist insbesondere in den USA ein weit verbreitetes Modell, dass aber auch dort auf Fördern und Fordern setzt. Die Befürworter in Deutschland, zu denen u.a. der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium der Finanzen, das Institut für Wirtschaftsforschung e.V. und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, plädieren für die Abschaffung der sog. sozialen Marktwirtschaft und die Schaffung eines reinen profitorientierten Kapitalismus-Modelles.
Grundvoraussetzung ist hierbei die Abschaffung des Sozialstaatsgebotes aus dem Grundgesetz. Die Grundsicherung für Erwerbsfähige Arbeitslose soll dann nur noch gezahlt werden, wenn Bedürftige dafür unentgeltlich dort arbeiten, wo das Amt sie hinschickt.
Als Basis sollen die bisherigen 1€ Jobs dienen, wobei die Mehraufwandsentschädigung, die diesen Jobs, ihnen ihren Namen gab, ersatzlos gestrichen und diese Arbeitsstellen ohne Beschränkungen überall vergeben werden sollen - auch bzw. gerade in der Privatwirtschaft. D.h. also: sozialversicherungspflichtige Angestellte die entlohnt werden müssen, können ganz legal durch Arbeitsdienstverpflichtete Grundsicherungsempfänger ersetzt werden.
Arbeitsdienstverpflichtete Grundsicherungsempfänger werden so zu Arbeitnehmern ohne Arbeitnehmerrechte deren "Lohn", die Grundsicherung, vom Staat bezahlt wird.
Das sind 100%ige Subventionen für Arbeitgeber, bestmögliche Profitmaximierung.
Das Ziel: Eiskalter Kapitalismus nach dem Grundsatz: Friss oder stirb!

2 Kommentare:

AnnetteK hat gesagt…

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe Angst vor der Zukunft und nicht nur um meine... Amerikanische Zustände? Ja, man hätte es wissen müssen,daß die Regierung irgendwann auf solche Ideen kommt (wie heißt es doch: (fast) alles Schlechte kommt aus Amerika). Das eingesparte Geld kann man ja dann in "Fässer ohne Boden" wie Afrika stecken, oder den Afghanistan-Einsatz NOCH weiter ausdehnen... Mein Vorschlag:streicht endlich den Entwicklungshilfe-Fonds; und zwar ersatzlos, für mindestens 10 Jahre!Was glaubt ihr in Berlin, wie sich euer Haushalt so schön erholt...

Hardy Riedel hat gesagt…

Amerikanische Zustände heißt aber auch "Amerikanische Unabhängigkeitserklärung"
Siehe dazu hier: http://wir-zeitung.blogspot.com/2008/07/independence-day.html
Gerade heute am 4. Juli sollte das nicht vergessen werden.
auch ich habe Angst vor der Zukunft.
AnetteK, vielen Dank für den Beitrag