Samstag, 8. November 2008

Die unendliche Geschichte der KfW.

In Berlin hat sich die KfW am Gendarmenmarkt ein Domizil zugelegt, nicht weit von dem Ort, an dem der Jurist und wohlhabende Immobilienhändler aus Witten, Friedhelm Sodenkamp hingerichtet* worden ist.
Seit dem Beginn der Finanzkrise steht nun diese Bank; die eigentlich schon durch ihren Namen zum Ausdruck bringen sollte, für was sie gegründet worden ist, damals nach dem II. Weltkrieg nämlich, Kredite zum Wiederaufbau zu vergeben; in den Schlagzeilen. Ob nun die Düsseldorfer Tochter IKB; wieder eine Parallele zum Fall Sodenkamp, der kam auch aus NRW, mag ja alles auch ein Zufall sein; oder im Sommer der 320 Millionen Eurotransfer an die schon am Boden liegende Legende im Heuschreckenparadies USA, das Finanzinstitut Lehman & Brothers**, eine Ende der unternehmerischen Fehlleistungen ist aber nicht abzusehen.
So steckt nun die KfW auch mitten im Sumpf der isländischen Bankenwelt, denn man hat dort insgesamt 288 Millionen an Kredite vergeben oder in Wertpapieren (Bankenbonds nennen das die Insider) angelegt. Alles ganz normal, wollen uns jedenfalls die Superbanker im Beamtenstatus mit Pensionsanspruch einreden und man versuche nun das Geld teilweise wieder zu bekommen, insbesondere die 138 Millionen von der nun allseits bekannten und verstaatlichten Kauthing-Bank. Offenbar scheint man bei der KfW das alte Prinzip Hoffnung zum Maßstab aller Handlungen zu machen, eine Lösung die auf Sachverstand hinweist.***
Nur vom Aufsichtsrat hören wir bisher nichts dazu. Insbesondere komisch, wenn man bedenkt, das der Bundeswirtschaftsminister Glos Vorsitzender ist und ihm zur Seite unter anderem Herr Koch aus Hessen und von Hauptberuf Ministerpräsident, sowie Herr Steinbrück unser Bundesfinanzminister stehen. Komisch, nein, eigentlich nicht, denn jetzt macht ja das Rettungspaket oder der „Schirm“ der Bundesregierung für die Banken erst einen Sinn. Denn die, die das Rettungspaket gebastelt haben aus unseren Steuergeldern, sitzen gleichzeitig in einigen Instituten, die unter dem „Schirm des Paketes“ ja auch gleichzeitig wieder das Geld brauchen.
Und um die Folgen dieser Handlungen, die das Rettungspaket erst notwendig gemacht haben zu lindern, wurde jetzt vom „Dreamteam Glos & Steinbrück“ ein Konjunkturprogramm verabschiedet, in dem unter anderem mittelständische Unternehmen Kredite beantragen können die andere Banken ihnen wegen dem Risiko nicht geben.
Und woher bekommen die Unternehmer diese Kredite? Na logisch, von der KfW, den die arbeitet ja mit leichter und schneller Hand, kennen wir ja nun doch von der IKB und den Lehmanbrother´s. Und wer sitzt dort letztendlich im Rat, der die Kreditanstalt beaufsichtigen soll, na klar doch, das Dreamteam. Und so was nennt man den Kreislauf in der Entscheidungshierarchie der Bankenwelt, wenn man nämlich für seine Unfähigkeit im Umgang mit Steuergeldern sich im Aufsichtsrat extra bezahlen lässt und gleichzeitig im Zweitjob als Minister die Gelder wieder aus dem Steuersäckel nimmt, um seinen Erstjob im Aufsichtsrat der Anstalt zu sichern, die ständig Millionen verbrennt. Und wenn man dann noch denn wichtigsten Opfern seiner mit verursachten Krise Kredite anbietet, die man wiederum aus dem Steuersäckel nimmt und sie dann wiederum über die Anstalt vergibt, in der man im Aufsichtsrat sitzt, ist das doch die ideale Symbiose zwischen Macht und Unfähigkeit, oder?
Clever sind sie die Jungs jedenfalls, doch ich denke es handelt sich mehr um ein Albtraumteam als um Dreamteam, denn die nächste Fehlleistung aus dem Haus am Gendarmenmarkt zu Berlin mit Hauptwohnsitz Frankfurt Main ist doch nur eine Frage der Zeit. Fest steht auf jeden Fall, wer die Zeche bezahlt, nämlich wir Bürger, ist doch klar, oder hatten sie etwas anderes erhofft? Wenn ja, dann haben sie das legendäre Führungsprinzip Hoffnung noch immer nicht verstanden.

* http://www.onlinezeitung24.de/article/847#comm1753
http://www.buergerbewegung-wir.com/index.php?id=71
** http://www.rp-online.de/public/article/sport/fussball/international/spanien/633660/Fussball-Stars-verlieren- Millionen.html
http://de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDEL42414820081104
*** Printausgabe der Berliner Zeitung vom 07.11.08

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