Frau Ypsilanti, die SPD und eine Rechenaufgabe von Kurt Tucholsky.
Trotz Bankenkrise und Bildungsmisere beschäftigt sich die neue SPD-Führung um Münte, die beiden Steinis und Gazpromschröder mehr mit Frau Ypsilanti und wie man mit aller Macht verhindern kann, dass sie Hessen regiert. Offensichtlich gelten hier einmal die Grundsätze der „New Chauvis“, keine Frau darf ein Bundesland regieren. Dann die Angst vor sozialen Reformen wie etwa die Abschaffung der Studiengebühren, obwohl damit Rot-Rot-Grün in Hessen einen wichtigen Schritt in eine Bildungszukunft für eine ganze Generation gegangen ist. Und man darf wohl wieder rechnen, rechnen im Sinne von Kurt Tucholsky.
In seinem „Bilderbuch Deutschland“* hat er eine Rechenaufgabe „mit imaginären Größen“ gestellt, die so lautet: Eine sozialdemokratische Partei hat in acht Jahren 0 Erfolge. In wievielen Jahren merkt sie, dass Ihre Taktik verfehlt ist? Spätestens heute kann man sagen, 2008 auf jeden Fall, denn was will die SPD eigentlich noch? Mit den beiden Steinis ist ja wohl klar, die SPD ist der Wahlkampfhelfer Nummer 1 für Frau Merkel. Was will man mehr in der CDU von seinem Koalitionspartner erwarten?
Für Frau Ypsilanti wird wohl der Weg an die Macht in Hessen durch die berühmten „Heckenschützen“** aus der eigenen Partei zur Sackgasse. Nicht umsonst kommt dieser Begriff von Frau Simonis, die die Erfahrung in Schleswig Holstein machen musste. Und es bleibt zu vermuten, dass neben der „Vierer Bande“ um ihren Stellvertreter Jürgen Walter und die Arbeitsrichterin Dagmar Metzger zur Sicherheit für den Dienstag noch ein „Heckenschütze“ aufgestellt wurde, der dann die SPD in Hessen Notfalls zum Ramschartikel schießen wird, per Nein natürlich bei der Abstimmung für eine Rot-Grüne Minderheitsregierung.
Die Götter aus Berlin um Schröder, Müntefering, Steinmeier und Steinbrück mit ihrem Ersatzrad Clement aus NRW zeigen einmal mehr den Genossen in der SPD und den Wählern der Partei schlichtweg, was geschieht, wenn Demokratie von unten kommt. Die Logenbrüder und Lobbyisten schrecken vor Nichts zurück. Notfalls auch nicht vor der Tatsache, dass die SPD von heute eben keine Taktik mehr hat, wie die sozialdemokratische Partei wieder zu einer Partei im Geiste von Willy Brandt werden könnte und in Deutschland Reformen umsetzt. Die SPD ist längst zu einem Lobbyverein verkommen, in dem jeder nur noch danach strebt, sich seinen Vorteil in den Aufsichtsräten oder als Berater für Unternehmen zu ergattern, eben über die nebenberufliche Tätigkeit, die mehr zählt als das Parlamentsmandat.
Acht Jahre SPD und mehr in Berlin haben gezeigt, die SPD strebt gegen Null, geistig und von der Zustimmung der Wähler her. Kurt Tucholsky wird wohl in der „Paradieslounge“ einen „Weimarer Cocktail“ trinken und mit dem Kopf nicken, so war die SPD und so ist sie, eine Partei der Nullsumme, oder feststellen, wie die Zeiten und die Krisen sich doch gleichen.
Quelle:
*http://www.picsearch.de/info.cgi?q=John%20Heartfield%20&id=wypwAUhssRmmvxmhSHZOMx2wZSQO2wVSM4QOwQysnGc*
* Kurt Tucholskys "Bilderbuch Deutschland" mit Fotomontagen Heartfields Auszug:
Rechenaufgaben
Aufgabe mit imaginären Größen:
Eine sozialdemokratische Partei hat in acht Jahren 0 Erfolge. In wievielen Jahren merkt sie, daß Ihre Taktik verfehlt ist?
** http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/deutschland/6914606-Simonis-warnt-vor-Scheitern-Ypsilantis,articleset=6551892,f=mba3.html
** http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/deutschland/6914582,articleset=6551892,cc=000005507900069145821tgqsB.html
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