Freitag, 14. November 2008

Telekomschnüffler und ihre Opfer


Zwischen all den Nachrichten um die Mobber aus Hessen und die Finanzkrise tauchen in den letzten Monaten immer wieder Neuigkeiten zur Telekombespitzlungsaffäre auf. Hat sich der Verdacht am Anfang auf Mitglieder des Aufsichtsrats bestätigt und erhärtet, geht es nun um Personen, die nicht im direkten Umkreis der Telekom tätig sind.
Als erstes durfte sich der Ver.di Boß und Südseereisende Bsirske freuen. „Im Rahmen der Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom ist nach Darstellung der Gewerkschaft Verdi auch deren Chef Frank Bsirske bespitzelt worden“, so die SZ.* Da muss doch bei den Datenschützern in Berlin und vom Bund Freude hochkommen, doch man hört weder von jenem Sagen umwogenden Dr. Dix aus Berlin etwas, noch von unserem Bundesbeauftragten aus Bonn Herrn Peter Schaar, obwohl die sich doch erst am 06.11.08 bis 07.11.08 in der wirklichen Datenschutzhochburg und heimlichen Hauptstadt Bonn getroffen haben.**
Sicherlich wurde die unter Männer üblichen Weihnachtsinformationen über Backrezepte und Weihnachtspunsche ausgetauscht. Über die Realität in Deutschland haben sich diese Runden aus Bund und Ländervertreter sicherlich noch nie beschäftigt, zu hören ist jedenfalls nichts. Und zu lesen ist auf der Internetseite dieses Wellness Clubs auch nichts, wieso auch, so lange man sich um andere Dinge kümmern darf. Man ist ja nur Beauftragter ohne Vollmacht, ein quasi Traumjob für beamtete Damen und Herren mit deutschem Ausweis.
Doch zurück zum Freundeskreis der Telekomschnüffler, zur Einstimmung sei hier der Telekomsong empfohlen***, da dürfte nun nach und nach noch einiges ans Licht kommen, denn wenn man seit April 2008 weiß, dass bei der Telekom durch Spezialisten in den Jahren „2005 und 2006 Verbindungsdaten“* überprüft worden sind und erst heute bekannt wird, dass auch Bsirske Objekt der Schnüfflerbegierde wurde, dann dürfte da noch einiges hochkommen. Vorausgesetzt der Staatsanwalt darf und will auch ermitteln, Mobbing-Opfer verstehen diesen Hinweis, insbesondere wenn sie bei der Telekom oder Post beschäftigt sind oder waren.
Denn bei den Auftraggebern ist scheinbar auch unser allseits geschätzter Globalplayer Dr. Zumwinkel, ehemals Postvorstandsvorsitzender und natürlich zum Freizeitausgleich für seine anstrengende Reisen ins Steuerparadies Lichtenstein auch noch im Aufsichtsrat der Telekom tätig, eben so nebenbei mal. Ob Sommer, Chef vom DGB und ehemals Postgewerkschaftshäuptling aus Berlin oder Zumwinkel oder Bsirske vom Aufsichtsrat der Lufthansa, offensichtlich herrscht Krieg im Freundeskreis dieser Herren, denn es tauchen fast immer die gleichen Namen auf, ob nun auf Schnüffler- oder Beschnüffeltenseite. Übrigens, die Telekom hat tausende von ehemalige „Mitarbeitern der DDR“**** übernommen, da sollte es doch für den Staatsanwalt ein leichtes sein, mal die Personen heute mit den Akten der Rotkohlfarmer der Birthlerbehörde abzugleichen. Die Frage ist nur, will man überhaupt die richtigen Fragen stellen, denn nur so bekommt man auch die Antworten, die einem weiter helfen. Es wird noch manches ans Licht in Berlin und Bonn kommen, aber bestimmt nicht vom Freundesclub der Datenschützer, wozu haben wir diese eigentlich dann?


*http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/630/331489/text/
**http://www.bfdi.bund.de/DE/Home/homepage__node.html
***http://www.myvideo.de/watch/4374402/Der_TELEKOM_Song
****Die Telefonanschlüsse von DDR-Bügern und Mitarbeitern der Behörde sollen angeblich in der Anzahl gleich gewesen sein, das sagt doch schon mal etwas aus, oder?

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