Donnerstag, 27. November 2008

Mobbing ohne Ende, das Resümee.




Mobbing ohne Ende, das Resümee.
Einleitung.
Durch die Banken- oder Finanzkrise wird Mobbing noch mehr zum Alltagsinstrument des Krieges an und um den Arbeitsplatz, darüber sind sich viele Experten einig.
Allgemein war das Jahr 2008 für alle Mobbing-Opfer neben ihrem persönlichen Schicksal ein schwarzes Jahr oder ein Tiefpunkt ohne Vergleich. Politiker über sich weiter im Wegschauen oder stecken wie der Vogel Strauß bei Gefahr den Kopf in den Sand. Das Motto dabei ist so einfach wie dumm: Sehe ich keinen, dann sieht mich keiner.
Dabei zeigen die ausgewählten Blogbeiträge, die ich exemplarisch versucht habe zusammenzustellen in den Artikeln Mobbing verursacht Herzinfarkt
und Mobbing ohne Ende, Teil 1 bis 4, dass die Schikane sich immer tiefer, weiter und aggressiver in alle Bereiche unsere Gesellschaft hineinfrisst.

Schülermobbing.
Von daher sind Aktionen wie der 5. Anti-Mobbing-Tag der „BAKI - Meine Schule in Bremen“ äußerst wichtig. Denn wenn Mobbing heute schon zum Schulalltag wie früher das Pausenbrot gehört, sagt dies über das soziale Klima in unserer Gesellschaft sehr viel aus. Denn die Vorbilder dieser jugendlichen Täter sitzen bei ihnen Zuhause am Kaffeetisch und laden dort auch wohl ihren schmutzigen Ballast ab, denn ansonst trauen sie sich ja nicht, sich öffentlichen zu ihren Schandtaten zu äußern.
Aktuell dazu aus dem Webmagazin vom 27.11.08 folgende Meldung*: „Erneut Schule nach Telefon-Drohung evakuiert. Einen Tag nach dem Amok-Alarm in einer Pforzheimer Schule ist am Donnerstag auch in Althengstett, Baden-Württemberg eine Schule geräumt worden.

Schlechte Arbeitsbedingungen
Zurecht verweist Birgit Franke drauf hin, dass es keine „typischen Opfer gibt“. Untersuchungen in die Richtung waren einfach sinnlose Beschäftigungstherapie. Alle Versuche diesbezüglich durch die „Weichspülerfraktion“ in der Mediatorenzunft sind vergebliche Mühen gewesen und haben den Opfern oft mehr geschadet, als geholfen.
Was jedoch bekannt ist und ein Schlaglicht auf die Dimension der Opferentwicklung wirft, ist die Tatsache, dass unsere „heldenhaften Täter“ Frauen, Ältere und Kinder bevorzugt schikanieren und drangsalieren. Offenbar ist die Hilflosigkeit dieser sozialen Gruppen ein „Rauschmittel“ für den Mob. Aber auch die fehlenden strafrechtlichen Mittel versetzt die Täter in quasi Trancezustände, die dann für das Gemeinwohl nur in einem Desaster enden können.
Zunächst stellt Birgit Franke die generelle Tatsache fest, dass nur in einem Unternehmen mit „schlechten Arbeitsbedingungen“, also Betriebsklima Mobbing überhaupt erst möglich ist. Das Betriebsklima ist sozusagen der Nährboden für den Krieg an und um den Arbeitsplatz. Und bei uns scheinen diese Unternehmen mehr und mehr zu zunehmen. Eine Tendenz die auch der Gewerkschaftler Klaus Auhuber und die Anwältin Nicola Fleischmann sowie der Anwalt Frank Siewers in ihrer täglichen Arbeit mit Mobbing-Opfern festgestellt haben.

Erste Reaktionen der Unternehmer.
Verantwortungsvolle Unternehmer sehen diese Entwicklung des Mobbings in der Gesellschaft mehr und mehr als Bedrohung ihrer Unternehmen an. Alleine die Kosten und Ausfallzeiten spielen dabei nur eine zweite Rolle, entscheidend ist die „Verwahrlosung der Produktion oder der Qualität“. Die schlechten Arbeitsbedingungen nutzen aber eben auch viele Chefs gerne aus, denn sie mobben unliebsame Mitarbeiter gerne aus dem Betrieb, die kalte Kündigung sozusagen. Den Schaden, denn sie langfristig damit anrichten ist ihnen wohl nicht klar.
Nun hat sogar die unternehmerfreundliche Dieter-Hopp-Stiftung eine umfangreiche wissenschaftliche Arbeit oder Studie wie die der Uni – Heidelberg, Sektion Traumatologie** in Zusammenarbeit mit den Organisationspsychologen der Jacobs - Universität – Bremen zu Mobbing und den Folgen für die Opfer gesponsert. Wenn so etwas geschieht, ist das ein Anzeichen, dass die Luft in den Unternehmen schon lange brennt. Und die Folgen müssen größer sein, als bisher bekannt gegeben wurde. Das belegt dann wiederum der Artikel im Stern über die Arbeitserkenntnisse der Psychokardiologie***.

Die Kosten für Mobbing steigen durch die Herzinfarktopfer dramatisch an
Denn ging man bisher von etwas 3000 bis 5000 Selbstmorde pro Jahr wegen Mobbing aus, muss diese traurige Zahl erheblich nach oben verändert werden. Eine fatale Situation für den selbsternannten „Exportweltmeister“. Denn die Kosten für Mobbing und deren Folgen liegen nun in einer gigantischen Dimension, die weit über den bisher geschätzten und teilweise berechneten 100 Milliarden liegen. Eine prekäre Lage für unsere Gesundheitswesen, in der die Ausgaben schon lange nicht mehr gedeckelt werden können.
Nun sind also wieder unsere Abgeordneten gefragt, doch schon 2008 kamen aus dieser Gruppe nur heiße Luft und belanglose Statements. Und unsere Gewerkschaften scheinen selber im Sumpf der Mobber bis über beide Ohren zu stecken. Man muss sich nur anschauen und lesen, was bei der Telekom abging und abgeht, und ver.di steckt mitten drin. Der Faktor fällt also auch weg. Was bleibt dann im Kampf gegen Mobbing?

Das Jahr 2009
Und für die, dem Mob die Stirn auch 2009 bieten, wird es ein hartes Jahr werden. Alleine die Tatsache der Banken- oder Heuschreckenkrise wird in der Arbeitswelt den Anteil von Mobbingattacken extrem erhöhen. Man kann also nur auf die Selbsthilfe hoffen, dass sich also so was wie das Netzwerk Berlin-Brandenburg schnell zusammenfindet. Gerhard Schulze ist der Organisator.
Das viele auf der Internetseite für http://www.seminar-vz.de/ Mobbingexperten eintragen und aktiv mit machen.
Detlef Lengsfeld hat mal wieder eine sehr gute Idee gehabt. Aufklärung, Prophylaxe und Ausbau der rechtlichen Interessenvertretungen wird immer wichtiger. Daher sollten sich die Anwälte, Referenden und andere Profis am Seminarverzeichnis beteiligen.
Und dann wollen wir sehen, ob wir nicht noch was auf die Beine bringen, Ideen sind gefragt.
Zum Schluss noch ein Hinweis zur Archiv für das Jahr 2007. Dort sind alle meine Antimobbingsnewsletter abgespeichert und frei zugänglich.****
http://harrygambler2007.blogspot.com/
Quelle:
*http://magazine.web.de/de/themen/nachrichten/panorama/7071012-Erneut-Schule-nach-Telefon-Drohung-evakuiert,cc=000005507900070710121FqETC.html
**http://de.wikipedia.org/wiki/Psychotraumatologie
***http://www.stern.de/wissenschaft/medizin/:Psychokardiologie-Wie-Seele-Herz/645559.html
****http://harrygambler2007.blogspot.com/

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